Karate
Die wörtliche Übersetzung von Karate lautet: „Der Weg der leeren Hand“.
Geschichtlich lässt sich die Entstehung von Karate bis ins Okinawa des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen wo es sich mit Einflüssen des chinesischen Kung Fu vermischte und dann zu Beginn des 20. Jahrhunderts seinen Weg nach Japan fand. Karate beschäftigt sich hauptsächlich mit Schlag- und Tritttechniken, wobei auch vereinzelt Hebel und Würfe trainiert werden. Es wird viel Wert auf Kondition und Beweglichkeit gelegt und auch die körperliche Abhärtung durch Bruchtest ist integraler Bestandteil dieser Kunst. Das moderne Karate legt ein großes Augenmerk auf den sportlichen Wettkampf wodurch viele der reinen Selbstverteidigungstechniken in den Hintergrund geraten sind und oft gar nicht mehr unterrichtet werden.
Heute unterscheidet man im Karate zwischen vier großen Stilrichtungen: Gojuryu, Shotokan, Shitoryu und Wadoryu, von denen jede ihre eigenen Schwerpunkte hat. Im Karate wird viel Wert auf Disziplin, Haltung und Ordnung gelegt was in den unterschiedlichsten Ritualen zum Ausdruck kommt. Neben Verbeugungen den Lehrern gegenüber, speziellen Meditationen und Sitzhaltungen und einem genau strukturierten Unterrichtsaufbau, versucht jeder Schüler darüber hinaus immer den zwanzig Regeln des Karate treu zu bleiben und seinem Meister stets den größten Respekt entgegen zu bringen.
Karate ist sicherlich eine jener Kampfkünste bei der die alten und traditionellen Rituale noch am meisten erhalten sind. Neben einem durch Gürtel gekennzeichneten Graduierungssystem kann jeder Schüler, wenn ihn sein Meister als bereit empfindet, Prüfungen ablegen um so die nächst höhere Stufe zu erreichen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Kata, das sogenannte Formentraining, bei dem fixe Bewegungsabläufe einstudiert und perfektioniert werden sollen. In der Neuzeit hat sich Karate in vielen Stilrichtungen hin zu einem Wettkampfsport entwickelt, wobei hier von Verband zu Verband unterschiedlich Regelsysteme und Punktewertungen vorgenommen werden.